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Als ich am nächsten Morgen meinen Ankerplatz verlasse, um die kurze Strecke nach Porto Heli zu verholen sehe ich bereits die Führungsyachten der Yachtweek Richtung Porto Heli ziehen. Egal, jetzt will ich wissen, ob es nur Vorurteile sind oder ob diese Flotille wirklich so schlimm ist. Und die Bucht von Porto Heli ist ja groß genug.
Um es kurz zu sagen, meine Vorurteile wurden bestätigt und wiederum auch nicht.

Die Flotille geht gute 300m von mir entfernt in zwei Päckchen vor Anker. Und schon am frühen Nachmittag wird die flotteneigene Buchtbeschallungsanlage mit voller Lautstärke in Betrieb genommen, so daß auf Sioned sogar auf diese Entfernung die Bässe noch den Rumpf vibrieren lassen. Auf der anderen Seite ist dann aber auch bereits am frühen Abend wieder Ruhe !
Also ganz so schlimm wie befürchtet scheinen die Jungs nicht zu sein.





Porto Heli wirkt auf mich trotz des Rufes als Wassersportzentrum eher etwas heruntergekommen. Ich habe zwar seit der Lagune von Faro an der Algarve kein so großes Anker- und Mooringfeld mehr gesehen, aber an Land hat man den Eindruck, als würden jeden Augenblick die Bürgersteige hochgeklappt werden, und das in der Hochsaison. Zumindest der Ort scheint weniger auf Landtouristen ausgerichtet zu sein, als ich erwartet hätte.

Die Bremer Crew aus Nea Klima hatte uns seinerzeit vor Porto Heli gewarnt, aber ich kann ihre Bedenken nicht nachvollziehen. Man liegt gut geschützt vor Anker, auch wenn das Wasser leider recht trübe ist und sich ob der Größe der Bucht immer eine kleine WIndsee aufbaut, die aber nicht unangenehm ist. Und es gibt einen wirklich großen AB Supermarkt mit eigenem Dinghy-Anleger.

Nach drei Tagen zieht es mich auf der Suche nach klarem Wasser dann weiter nach Kiladi, einem Ort mit einer gut geschützten flachen Bucht. Yachties scheinen die einzigen Touristen zu sein, die sich hierhin verirren. An Land weißt nichts auf eine touristische Ausprägung des Ortes hin. Daran ändert auch die Höhle zur Besichtigung auf der gegenüberliegenden Buchtseite nichts. Alles in allem ein ruhiger Flecken mit den wichtigsten Versorgungsmöglichkeiten. Leider ist das Wasser hier auch so trübe, daß ich nicht einmal den Kiel sehen kann, als ich den Wasserpass mal wieder reinige. Das bin ich von Griechenland gar nicht gewohnt. Trotz des Liegens auf 3,5m Wassertiefe keine Chance den Grund zu sehen.

Dafür gibt es dann im 12 sm weiter nördlich gelegenen Vivari endlich wieder gewohntes kristallklares Wasser.

 





Der Strandabschnitt an der Einfahrt zu der langestreckten Bucht verfügt ebenfalls über eine leistungstarke Beschallungsanlage, die bis zum Ort reicht. Ob den Strandurlaubern auch mit der Miete von Sonnenschirm und Liege wohl auch gleich ein Gutschein für den Ohrenarzt gegeben wird ?
Vivari ist wieder deutlich touristischer mit diversen Ferienwohnungen und Tavernen.

Nach zwei Tagen drehe ich trotzdem wieder gen Süden, da ich K. Mitte August in der Nähe von Athen aufsammeln muß. Und ich möchte noch ein paar Tage in der netten Bucht mit den Drehwinden bei Poros verbringen.
Vorher aber lege ich Kiladi nochmal einen Stop ein. Die Ruhe dort ohne Touristentrubel hat auch etwas für sich.

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Hauptkategorie: Törnberichte
Kategorie: 2016
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