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Weit bin ich seit Porto Heli nicht gekommen. Die 30 sm nach Poros lege ich in einem Stück zurück und ankere wieder in der Nerion Bucht. Am nächsten morgen optimiere ich das ganz etwas und verhole näher zum Land und bringe zwei Leinen aus. Mein griechischer Nachbar hilft mir dabei und erspart mir eine Menge Arbeit. Dafür bekommt er auch ein Mythos.

Ich mache mir es in der Bucht bequem, will ich doch K.s Ankunft in einer Woche hier abwarten. Durch das Maleur mit dem Trinkwasserschlauch muß ich jedoch ein wenig Wasser sparen und schaffe es tatsächlich mit 100 Litern für die Woche auszukommen.

An einem der nächsten Tage hole ich mir das Mythos dann von dem Griechen wieder zurück :)

Er fährt nach Poros zum Wasser bunkern und läßt sein Dinghy (mehr schon ein kleines Motorboot) solange vor Anker zurück. Irgendwie verletzt er sich aber am Bein und kann nicht mehr zurück zum Beiboot schwimmen. Für meinen Fährdienst drückt er mir nun seinerseits eine Dose in die Hand.

Das Highlight der Woche ist zweifelsohne der Regen am Dienstag. Das war das erste Naß von oben seit über zwei Monaten.

Nachdem ich am Donnerstag wieder einmal das Unterwasserschiff von Bewuchs gereinigt habe - die Anschaffung des Freedivers macht sich allmählich bezahlt - verhole ich am Freitag morgen auch nach Poros an die Stadtpier. Nach dem Buchtleben kommt mir der beschauliche Ort wie eine Großstadt vor.

Es gibt zwar Wasser, aber die Karten zum Freischalten der Automaten sind alle leer. Die Kassiererin vertröstet mich auf den späten Nachmittag. Das ist halt Griechenland.

Wasser bekomme ich dann doch noch und darf zum ersten mal seit Zakynthos Mitte April Hafengeld zahlen. 8 Euro 15, so richtig mit Quittung ! Zuzüglich 12 Euro für tausend Liter Wasser.

K. kommt am späten Abend mit dem Tragflügelboot aus Piräus. Da der einzig bezahlbare Flug über Berlin ging, hat sie eine halbe Weltreise hinter sich.

Eigentlich wollten wir nur einen Tag bleiben und ab Sonntag wieder buchteln. So direkt nach Norden können wir noch nicht weil der Meltemi mal wieder einen Gang höher geschaltet hat. An der Poros Nordpier ist es daher ein wenig kabbelig.

Irgendwie haben wir aber noch keine Lust und bleiben einen weiteren Tag. Das verschafft mir die Möglichkeit zur guten Tat des Tages.

Die Beneteau ein paar Plätze weiter hatte bereits beim Anlegen am Vortag eine starke Affinität zu fremden Ankerketten gezeigt. Nun, beim Ablegen, nimmt sie nicht nur des Nachbarn Kette sondern gleich dessen Anker mit hoch. Während der griechische Besitzer dieses Metallstücks auf seinem Vordeck einen Springteufel-Tanz aufführt, versuchen die beiden Mädels auf dem Vordeck der Benetau mehr schlecht als recht die beiden ineinander verhakten Anker zu klarieren. Als sich keine Aussicht auf Besserung zeigt klettere ich ins zum Glück einsatzbereite Dinghy und unterstütze das Entwirren von unten her. Der Applaus von der Pier her ist fast schon peinlich.

Später am Abend wiederholt sich das ganze mit dem Nachbarn unseres Nachbarn. Ich habe bereits ein Deja Vu, aber diesmal ist es nur die Kette und die Franzosen an Bord wissen was sie tun und das Problem ist schnell gelöst.

Wie Rod Heikel in seinem Führer immer wieder betont: "Crossed anchors are a fact of live - and there is nothing you can do about it."

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