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In Ermioni bleiben wir fast eine Woche liegen. Die zwei Häfen im Norden und Süden der Halbinsel bieten abwechslungsreiche Unterhaltung, wenn die Flotillen anlegen und die Versorgungsmöglichkeiten sind ja hervorragend, inklusive Baumarkt.

Ich habe leider nicht allzuviel davon, da ich durch eine Entzündung an der Ferse (Fersensporn ?) ein paar Tage lang das Schiff hüten muss, während K. sich auf einer Wanderung mit den Regenschauern amüsiert.

Aufkommender NE vertreibt uns schließlich aus der Bucht und wir fahren einmal um die Halbinsel herum nach Kilada.

Unser Einsatz als Schildkröten-Rettungskreuzer vor drei Jahren auf der Fahrt von Mallorca nach Sardinien hat sich wohl herumgesprochen, denn beim Einlaufen in die Bucht werden wir von einem (allerdings fotoscheuen) Exemplar der Gattung Caretta Caretta neugierig begrüßt. Auch während unseres weiteren Aufenthalt schauen die Schildkröten immer mal wieder nach dem rechten.

K.s vertrauensbildende Maßnahmen in Form von Bestechungsversuchen mit Salatblättern und Eierschalen (Kalk kann ja jeder gebrauchen) schlagen allerdings fehl und auf Tuchfühlung mögen die kleinen nun doch nicht kommen

Stattdessen besuchen wir die Franchini Höhle, die vor 10k Jahren bereits Jägern und Sammlern als Unterkunft diente, und die nur mit dem Dinghy oder über einen beschwerlichen Fußweg erreichbar ist.

Nach ein paar Tagen geht es weiter nach Vivari. Dort wartet beim Trans Ocean Stützpunkt von Hans mein neuer Sterling Inverter aus UK auf mich, der nach einigen Irrungen der Weg zu ihm gefunden hat. Seit zwei Wochen gibt es 220 V an Bord nämlich nur noch in kleinen Mengen und nur als modifizierten Sinus, mit dem nicht alle meine Geräte klar kommen. Nun kann ich wieder meine elektrische Zahnbürste aufladen und K.s Bordkarte für den Rückflug ausdrucken, wenn es soweit ist.

Wir bleiben nur eine Nacht in Vivari und springen dann vom Daumen des Peloponnes zum nächsten Finger nach Astros.

 

Der Hafen wurde in den letzten Jahren ausgebaut und nun finden ca. 30 Yachten Platz. Leichter Schwell läuft dennoch bei südlichen Winden in den Hafen. Da es eine Unwetterwarnung für ganz Griechenland gibt bleiben wir erst einmal hier liegen und lassen die Gewitter- und Regenschauer über uns ergehen. Die Natur kann es brauchen. Anderenorts werden mal wieder Autos ins Meer gespült von den Regenmassen.

Leider müssen wir uns den Hafen zwei Tage lang mit einer Sailing Holidays Flotille teilen, deren Crews ob der schwachbrünstigen Batterien am zweiten Tag stundenlang die Maschine laufen lassen. Unverständlich, da es zwar wenige aber durchaus vorhandene und funktionierende Stromanschlüsse für 2 Euro die Nacht gibt. Unseren direkten Nachbarn besteche ich schließlich mit einer Stromspende aus unseren dank Solar voll aufgeladenen Batterien seine Maschine abzustellen.

Astros ist ein hübscher kleiner Ort mit den üblichen Versorgungsmöglichkeiten und Standard Hafengebühren (allerdings pro Tag und nicht pro Nacht). Diese werden morgens und abends vom Hafenpersonal in deren Büro (sprich den Bänken an der Hafenmole) kassiert.

Wem diese marginalen Gebühren dennoch zu hoch sind und nicht zahlen möchte, nun, dagegen hat man hier ein probates Mittel:

Zumindest die horizontale und vertikale Ausrüstung dieses kleinen Spielzeugs ist noch voll funktionsfähig.

Am zweiten verlassen uns die Sailing Holidays Boote zum Glück wieder, nicht ohne vor dem Ablegen erstmal den Motor zu starten und dann 20 Minuten lang den Rest des Schiffes seeklar zu machen. Muß das wirklich sein ? Ich frage ein Mädel der Führungscrew (von der die entsprechende Anweisung kam und deren Haupteinstellungsvorraussetzung vermutlich war, ein Handfunkgerät bedienen zu können, denn bereits beim Anlegen ihrer Schäfchen hat sie sich nicht mit Ruhm bekleckert), ob sie das bei ihrem Auto auch so machen würde, warmlaufen lassen, was sie treuherzig bestätigt. Na danke auch... Ich weiß beim besten willen nicht, wieso dieser Irrglaube, eine Maschine müsse warmlaufen, nicht aus den Köpfen herauszubekommen ist.

Endlich sind sie weg und wir haben wieder Ruhe. Eine weitere Flotille, die am gleichen Tag reinkommt, legt sich zum Glück gegenüber an die Schwimmstege.

Nach fünf Tagen verlassen auch wir Astros wieder, nicht ohne im Ort noch einen neuen mega langen Bootshaken und eine Harpune fürs Abendessen gekauft zu haben.

Der Wind ist ideal für die Überfahrt nach Porto Heli (wieder zurück zum Daumen) und mit 7-8 kn laufen wir wie auf Schienen.

In Porto Heli ist der Bau der Marina, die letztes Jahr in Betrieb gehen sollte, etwas weiter fortgeschritten. An Land stehen nun Gebäude im Rohbau und ein langer Schwimmsteg ist ausgebracht, noch ohne Landverbindung. Die Möwen haben ihn aber bereits annektiert. Das bisherige Bojenfeld scheint sich weiter nach Osten verlagert zu haben.

Gerüchteweise möchte man die Marina zeitgleich mit einem gewissen Hauptstadtflughafen fertigstellen...

Zum Ankern ist jedenfals immer noch mehr als genug Platz da.

 

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