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Um nochmal auf den von Carlo organisierten Taucher zurückzukommen - das war ein Unikat. So um die 70 Jahre alt kam der am nächsten Morgen mit seinem Fischerboot angetuckert, legte sich hinter Sioned und pinkelte erst mal über die Reling, bevor er sich in den Neopren zwängte. Dann warf er den Kompressor an und tauchte ohne Flasche nur mit langem Schlauch. Also im Grunde ein stationärer Freediver, wie ich ihn auch an Bord habe.

Aber in der Brühe, die zu dem Zeitpunkt durch den Hafen schwappte wollte ich nicht wirklich selbst ins Wasser. Der Sturm, der uns in Nea Skioni festgehalten hatte, hatte in der Bucht von Volos richtig für Kleinholz gesorgt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe noch nie soviel Sägespäne und anderen Unrat im Wasser gesehen. Da hilf beim Anlaufen auch kein Slalomfahren mehr und das ganze Zeug hing auch noch in den Seewasserfiltern.

Später erfuhr ich dann von Einheimischen, daß bei Starkregen auch gerne mal die Kanalisation an der Uferpromenade überläuft. Dreimal raten wohin ist erlaubt...

Nein danke, da waren die 100 Euro für den Taucher gut angelegt.

In Volos geht meine Mitseglerin von Bord da sie sich noch ein paar Steine an Land anschauen möchte und ich habe Sioned erstmal wieder für mich alleine. Ich nutze die Zeit in Volos für ein paar Bastelarbeiten. Darunter den Einbau des Dimmers für den Warmwasserboiler. Nun kann ich den überschüssigen Solarstrom in Warmwasser umwandeln, ohne die Batterie belasten zu müssen.

Auch sonst werden die Versorgungsmöglichkeiten einer großen Stadt gnadenlos ausgenutzt. Auch eine neue Thermoskanne ist wieder fällig, da die erst vor drei Wochen auf Alonisos gekaufte Ersatz-Ersatz-Thermoskanne eine Wende nicht überlebt hat. Irgenwie scheint die Lebensdauer von Tee-Thermoskannen nicht sonderlich hoch zu sein. Komisch, da die Kaffe-Kanne schon fast 20 Jahre auf dem Buckel hat.

Nach dem mich die Studentenschaft von Volos mich mit einer um 23 Uhr beginnenden (!) Party direkt vor dem Schiff beglückt hat (das Ende habe ich dank Oropax nicht mehr mitbekommen) und am Samstag ebenfalls direkt vor dem Schiff ein lautstarkes Street-Basketball-Turnier für Kiddies stattfand, war es dann doch Zeit sich in ruhigere Gefilde zurückzuziehen.

Ich verabschiede mich also von der Uferpromenade von Volos





und verhole mich in die knapp 20 entfernte Ormos Vathouri Bucht:

 





Das ist eigentlich eine Tautologie denn Ormos heißt ja Bucht. Hier hatten wir bereits mit der Rund-Griechenland-Crew auf dem Hinweg nach Volos geankert. Ich geniesse ein paar ruhige Tage in dieser rundum geschützen Bucht am Rande eines Mooringfeldes. Hier liegen etliche Yachten permanent, darunter auch einige deutsche. Bedingt durch die Moorings ankere ich aber auf fast 20m. Die 100m Kette machen sich mal wieder bezahlt.
Inzwischen hat die Wassertemperatur erfreulicherweise Werte erreicht, die es auch mir als bekennendem Warmduscher erlauben, meine Runden ums Schiff zu drehen :) Der Sommer hat endgültig begonnen.

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