Ormos Vathouri ist nicht nur ruhig, es gibt außer ein oder zwei Tavernen an Land auch nichts. Früher war hier wohl mal eine Charterbasis von Sunsail, aber wo die die Boote liegen hatten ist mir ein Rätsel.
Zum Einkaufen geht es daher mit dem Dinghy ins ca. 1 sm entfernte Milina. Ein netter kleiner Urlaubsort mit der unvermeidlichen Uferpromenade. Der Ort hat sogar einen kleinen Hafen, der von der Tiefe ausreichend wäre, aber nachdem ich bei meiner Dinghytour einen Blick auf den Grund des Hafenbeckens werfen konnte, ziehe ich es doch vor, in der Bucht zu bleiben. Bei dem vielen Alteisen in Form von Ankern und Ketten am Grund gibt es wohl so gut wie keine Möglichkeit, wie der eigene Anker nicht unklar kommen könnte.
Neben den üblichen Tavernen und "Super"märkten gibt es auch zwei Bäcker und zwei Metzger - genau auf gegenüberliegenden Straßenseiten. Irgendwie kommen mir dabei die Fischverkäufer in einem kleinen gallischen Dorf in den Sinn...
Ein Dodoni Eiscafe rettet mich dann vor der Mittagshitze.
Nach einigen Tagen Faulenzen muß es dann doch mal langsam weiter gehen raus zu den Inseln. Nicht ohne einen Zwischenstop in der Ormous Loutro auf der Westseite des Golfs von Volos einzulegen. Eigentlich hatte ich vor, den dort stehenden Turm zu besichtigen, von dem angeblich Achill seinerzeit nach Troja aufbrach. Das späte Ankommen und der für den frühen morgen versprochene passende Wind lassen es dann beim Bewundern aus der Ferne (man ist ja nie um Ausreden für die Vermeidung unnötiger Höhenmeter verlegen ):
Natürlich hat der Wind den Wetterbericht mal wieder nicht gehört und kommt erst mit dreistündiger Verspätung. Dafür will er diese dann auch gleich Nachholen und bläst statt 3-4 mit 5-6. Das reicht dann sogar dafür, einen guten Teil der Strecke nach Skopelos segeln zu können. Ich hatte in Volos zwar wieder den Tank aufgefüllt, aber man will den guten Diesel ja nicht alles auf einmal verbrauchen.
Nach Nea Klima und Glossa von den ersten beiden Besuchen auf Skopelos steht diesmal Ormos Panormos (Bucht für alle Winde) südlich von Nea Klima auf dem Programm. Und tatsächlich scheint die Bucht zu halten was sie verspricht. Sobald Sioned um die Ecke biegt reduziert sich der Wind auf handliche 3 kn.
Ankern mit Landleine singlehanded dauert allerdings etwas. Erst fällt der Anker, dann platscht das Dinghy ins Wasser. Mit an Bord eine lange Leine, ein Ende auf dem Schiff belegt. Geeignete Stelle an Land ausgeguckt und aufgepaßt, daß die Leine nicht in die Schraube vom Außenborder kommt. Normalerweise mache ich an Bäumen fest und habe dafür extra ein langes Schlauchstück dabei, um sowohl Baum als auch Festmacher zu schonen. Hier gibt es aber nur Felsen. Also erst mal provisorisch festgemacht und an Bord zurück und aus den Tiefen des Schiffes ein Stück Kette organisiert. Damit wieder an Land und die Kette um den Felsen. Das ganze wiederholt sich mit einer zweiten Achterleine. Diesmal muß der Kettenvorläufer vom Heckanker dran glauben.
Und da der gute Heikel vor Fallböen direkt auf die Seite warnt, auch noch einen zweiten Anker nach Luv ausgebracht. Der erste Versuch mit dem 10kg Delta vom Heck schlägt fehl. Hm.. der Kettenvorläufer ist inzwischen eh an Land. Also den 20kg Plattenanker mit dem Dinghy ausgefahren. Diesmal scheint es zu halten.
Nach ca. 90 Minuten kann ich dann endlich diese traumhafte Bucht mit ihrem kristallklaren Badewasser bewundern: