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Ostersonntag, den 16.4.17

Wie es sich für einen Sonntag gehört, beschert uns der Osterhase schönes Sonntagssegeln. Dank frisch gemaltem Unterwasserschiff rauscht Sioned mit über 8kn bei SW 5 von Ios nach Sifnos. Die Bucht an Südostseite der Insel ist bei dem aktuellen Wind leider nur leidlich geschützt, daher geht es am nächsten Tag gleich weiter nach Livadion auf Serifos.





In dieser tiefen Bucht wurde letztes Jahr der Hafen erweitert und darf sich nun Marina nennen, da es Liegeplätze mit Lazylines und (sogar teilweise angeschlossene) Versorgungssäulen gibt. Wir gehen dennoch auf der Innenseite der alten Außenmole längseits und fühlen uns ob der in Wolken eingehülten Berge zurück nach Gibraltar versetzt, wenn die Affen dort mal wieder ihren Regentanz aufführten.




Wir bleiben zwei Tage in Lavrion und stellen fest, daß die Griechen über Ostern so ziemlich alle Fleischvorräte der Insel verzehrt haben und der Fleischer wartet auf die nächste Lieferung am Mittwoch. In der Taverne bekomme ich das letzte "Huge" Steak, was auch wirklich recht groß war.
Glücklicherweise gibt es noch andere Versorgungsmöglichkeiten und in Gedenken an Klaus' Abenteuer mit dem Skorpionfisch letztes Jahr erstehen wir beim gerade eingelaufenen Fischer zwei Petermännchen, die noch vom Fischer "entwaffnet" werden. Als Zugabe gibt es noch dieses Prachtexemplar eines Peterfisches oder Heringskönig, der besser schmeckt als die giftigen Verwandten.



Am Mittwoch fällt dann die Frischwasserpumpe aus. Ist ja klar, wenn man sich mal ausruhen will... Die Pumpe selber läuft noch, aber der Druckschalter hat sich verabschiedet. Leider gibt es auch noch einen parallel aufgetretenen zweiten Fehler, so daß die Reparatur etwas länger dauert. Zum Glück fahre ich schon seit den Zeiten der alten Sioned eine Reservepumpe spazieren, die nun endlich zum Einsatz kommt. Aber irgendwie wurmt es mich, eine funktionierende Pumpe einfach so zu entsorgen. Werde mich mal mit Jabsco unterhalten müssen, ob man den Druckschalter so bekommen kann.

In der Nacht auf Donnerstag mischen dann vier Franzosen von einer Charteryacht sturzbesoffen den Hafen auf.

Gegen 1 Uhr morgens wird K. davon wach, daß jemand dabei ist unser Dinghy, welches längseits neben uns liegt, loszubinden. Sie sieht gerade noch, die Leine im Wasser entschwinden und die vier Deppen in ihrem eigenen Dinghy unseres davonziehen. Am Abend zuvor hatte ich ihr versucht leo.org nahezubringen und sie hat sich intensiv mit den Variationen und Verwendungsmöglichkeiten des F-Wortes vertraut gemacht. Diese Kenntnis ist nun hilfreich und beeindruckt auch die Jungs, die ihr eingeschüchtert die Leine wieder rüberreichen und wir nehmen das Dinghy sicherheitshalber wieder in die Davits.

Nachdem das Objekt der Begierde nicht mehr erreichbar war suchen sich die Hornblower-Imitatoren ein neues Ziel und verschwinden zwischen den Rümpfen des vor uns liegenden Katamarans um sich an dessen Rettungsinsel unter dem Brückendeck zu schaffen zu machen. Das ruft nun die Crew des Kats auf den Plan und man verdeutlicht mit dem Bootshaken in der Hand das Misfallen über diese Aktion.

Nachdem die Franzosen sich schmollend (und auf der Suche nach flüssigem Nachschub) wieder auf ihr Boot zurückbegeben haben, rückt dort ein Rollkommando von drei jungen Briten von dem Katamaran an und redet den Suffköppen eindringlich ins Gewissen. Diese verlegen sich daher auf akkustische Hafenbeschallung, werden aber kurz danach von ihren russischen Nachbarn eines besseren belehrt, so daß gegen halb drei wieder Ruhe im Hafen einkehrt.

Das Schlimme ist, daß ich nun wegen solcher F...A... das Dinghy wieder anketten werde und die Mehrarbeit habe. Ich schreibe den Vorfall der Charterfirma. Vielleicht kommen die ja auf die Schwarze Liste, zumal zwei weitere Boote von dem gleichen Laden das ganze bestätigen können.

Nach dieser verkürzten Nach geht es am Donnerstag Morgen weiter Richtung Kythnos, wo wir in der "Ich-bin-zwei-Buchten" Bucht unseren Anker fallen lassen. Nur eine schmale Sandbank trennt hier die Ost- und Westbucht.


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